Zuordnung zu Forschungsbereichen und -schwerpunkten des Lehrstuhls

Fragestellungen

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Projekt SEVA das Ziel, ein digital gestütztes Instrument zur Verlaufsdiagnostik zu konzipieren und zu evaluieren (vgl. Gebhardt, 2023). Dieses Instrument soll es Lehrkr?ften erm?glichen, kontinuierlich automatisiert aufbereitete Rückmeldungen zum sozial-emotionalen Erleben ihrer Schüler:innen zu erhalten. Auf diese Weise wird eine systematische Beobachtung individueller Entwicklungsverl?ufe über l?ngere Zeitr?ume hinweg unterstützt. Lehrkr?fte k?nnen dadurch frühzeitig F?rderbedarfe identifizieren, gezielt reagieren und zeitnah feedback-orientierte Unterstützungsma?nahmen einleiten. Die Rückmeldungen dienen zugleich als Ausgangspunkt für adaptive F?rderma?nahmen, die durch begleitende Fortbildungsangebote gezielt angeregt und unterstützt werden.

Das Projekt gliedert sich in zwei Teilprojekte:

Im Rahmen von Teilprojekt 1 werden leitfadengestützten Interviews mit ca. N = 40 Grundschullehrkr?ften durchgeführt. Dabei sind die folgenden Fragestellungen relevant:

  • Wie gut haben Lehrkr?fte ihrer eigenen Einsch?tzung nach das sozial-emotionale Erleben ihrer Schüler:innen im Blick?
  • Welche Herausforderungen nehmen Lehrkr?fte dabei wahr?
  • Welchen Nutzen sehen Lehrkr?fte in digitalen Rückmeldesystemen für die Diagnostik und F?rderung?
  • Welche Anforderungen müsste ein solches System aus Sicht der Lehrkr?fte erfüllen, um im Schulalltag praktikabel zu sein?

Teilprojekt 2 wird als quantitatives, l?ngsschnittlich angelegtes Forschungsdesign umgesetzt, das die sozial-emotionale Entwicklung von Schulanf?ngerinnen und Schulanf?ngern über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren systematisch erfasst. Zu diesem Zweck wird ein digital gestütztes Erhebungsinstrument entwickelt und langfristig in die Lernplattform LEVUMI integriert. Dieses Instrument erm?glicht es Lehrkr?ften automatisierte Rückmeldungen zum sozial-emotionalen Erleben ihrer Schüler:innen zu erhalten und unmittelbar darauf zu reagieren. Dabei kommen Erhebungsinstrumente zum Einsatz, die die Bereiche Emotionen, Wohlbefinden und soziale Integration (Hascher, 2004; Meyer et al., angenommen; Pekrun et al., 2005; Venetz et al., 2014) abdecken. Darüber hinaus werden verschiedene soziodemografische Daten (z.B. Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund, sozio?konomischer Status) erfasst, die mit den erhobenen Konstrukten in Beziehung gesetzt werden sollen. Diese Instrumente befinden sich derzeit in der Pilotierungsphase mit rund 15 Grundschulklassen. Erg?nzend dazu werden die Fremd- und Selbsteinsch?tzungen der Kinder systematisch miteinander verglichen, um ?bereinstimmungen und Abweichungen in der Wahrnehmung des sozial-emotionalen Erlebens gezielt zu analysieren.

Daraus ergeben sich für Teilprojekt 2 folgende Fragestellungen:

  • Wie entwickelt sich das Erleben im sozial-emotionalen Bereich von Schüler:innenn im Anfangsunterricht über den Verlauf eines Schuljahres?
  • Welche Angebote machen Lehrkr?fte den Schüler:innenn im Anfangsunterricht zur Unterstützung der sozial-emotionalen Entwicklung?
  • Empfinden Lehrpersonen eine kontinuierliche, digital automatisiert aufbereitete Rückmeldung zum Erleben im sozial-emotionalen Bereich ihrer Schüler:innenn als hilfreich?
  • Zeigen sich ?bereinstimmungen zwischen den Einsch?tzungen der Lehrkr?fte in Bezug auf das sozial-emotionale Erleben der Schüler:innenn und den Angaben der Schüler:innenn selbst?
  • Wirken sich die Ma?nahmen der Lehrpersonen auf die sozial-emotionale Entwicklung der Schüler:innenn aus?